Bavesen

Zwetschgenbavesen, Pavesen, Ehhalten-Schmaus, Zwetschgenpavesen

Bavesen sind zwei in Milch getränkte und panierte Weißbrotscheiben mit einer Zwischenschicht aus Zwetschgenkompott, die in Schmalz ausgebacken und mit Zimt und Zucker bestreut werden.

Früher waren die Bavesen typisch für die Schlenklwei - die Tage nach Lichtmess Anfang Februar.

In dieser Zeit konnten die Dienstboten ihre Arbeitgeber wechseln und wurden mit einem guten Mahl von ihrer früheren Herrin verabschiedet und von der neuen begrüßt.

Ursprünglich wollte man mit dem Gebäck altes Weißbrot verwerten. Die Bavesen wurden jedoch so beliebt, dass die Bäcker sie heute eigens aus frischen Zutaten herstellen.

In München-Ramersdorf gehören Wallfahren und Zwetschgenbavesen fest zusammen.

Von 15. August (Mariä Himmelfahrt) bis 14. September dauert der sogenannte "Frauendreißiger":

Seit 1683 wird nach dem Patrozinium Mariä Himmelfahrt 30 Tage lang Maria besonders geehrt.

Aber auch die Backspezialität wird verehrt und ist fester Bestandteil dieser Zeit: Im Café neben der Kirche werden seit 1885 Wallfahrer mit den Zwetschgenbavesen verpflegt. Dieser himmlische Leckerbissen wird nach altem Familienrezept nur während des Frauendreißigers hergestellt.

"Alles wird selber gemacht, vom Bavesenwecken bis zum Zwetschgenmus, das zweimal wöchentlich frisch gekocht wird", so Frau Huber vom Café. (Quelle: Münchner Wochenanzeiger, 14.08.2007)

Das Gebäck und sein Name sollen aus dem Italienischen stammen. "Pavese" bedeutet Schild, und die Brotscheiben könnten mit großer Fantasie dem Schild ähnlich sein, das im Mittelalter mit einer Eisenspitze in den Boden gesteckt wurde, um die Bogenschützen zu decken.

Möglicherweise handelt es sich aber auch um die Ableitung von der "Zuppa pavese", einer aus Pavia stammenden Fleischbrühe mit Brotscheiben.