Bayerischer Heidelbeerwein

Wein ohne Weinsäure

Heidelbeerwein wird aus Heidelbeeren gewonnen und zeichnet sich durch einen hohen Fruchtgehalt sowie ein harmonisches Süße/Säure-Verhältnis aus. Da die Farb- und Gerbstoffe der Heidelbeere eine positive Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt haben, wird er von manch altem Rhöner noch heute als wohlschmeckende, verdauungsstabilisierende Medizin gepriesen. Bayerischer Heidelbeerwein enthält Milchsäure (keine Weinsäure) und wird darum von vielen vertragen, die sonst keinen Wein trinken können. Der durchschnittliche Alkoholgehalt liegt bei 12,5 Prozent. Heidelbeerwein kann kalt oder heiß getrunken werden. Wegen seines kräftigen Fruchtaromas wird er hauptsächlich als Dessertwein verzehrt.

Bayerischer Heidelbeerwein wird aus Heidelbeeren, Zucker, Wasser, 80-prozentiger Milchsäure, Hefenährsalz und Reinzuchthefe Burgund oder Bordeaux hergestellt. Im Gegensatz zum Wein aus Trauben verwendet man beim Heidelbeerwein Heidelbeersaft anstatt Traubensaft. Zunächst werden die Früchte von Blättern und Stängeln befreit. Anschließend werden sie gequetscht, zerstampft oder gemahlen. Dann wird den zerkleinerten Früchten Antigeliermittel zugesetzt. Da sich die Maische nur unvollständig auspressen lässt wird eine Maischegärung durchgeführt. Dazu füllt man die Maische zusammen mit Zucker, Wasser, Milchsäure, Hefenährsalz und Reinzuchthefe in einen Gärballon. Nach fünf bis acht Tagen ist die Gärung beendet und die Maische kann abgepresst werden. Die abgepresste Flüssigkeit lässt man in einem Ballon unter täglichem Umschütteln noch einige Wochen nachgären. Bei Ende der Gärung wird das Ganze sofort kühlgestellt. Nach ca. vier Wochen wird die Hefe abgezogen und der neu gewonnene Wein mit Kaliumdisulfit geschwefelt. Heidelbeerwein klärt sich nahezu immer ohne Hilfsmittel.

Bayerischer Heidelbeerwein ist durch das nationale RAL-Herkunftsgewährzeichen geschützt. Das bedeutet, dass Bayerischer Heidelbeerwein ausschließlich aus Bayern kommen darf.