Dinkelbier

Hefetrübes Bier mit besonderem Geschmack

Dinkelbier ist ein mit Dinkelmalz und einem Gerstenmalzanteil von maximal 50 Prozent gebrautes hefetrübes Vollbier. Bier aus dem "Urgetreide" Dinkel dient den Anhängern der "Hildegard-Heilkunde" als wertvolles Getränk und wird von Biertrinkern wegen seines besonderen Geschmacks geschätzt. Sein Alkoholgehalt beträgt etwa 4,5 Prozent.

Dinkel gibt es in Deutschland schon seit gut 5000 Jahren. Er wurde zum Brotbacken, Kochen und wahrscheinlich auch zum Bierbrauen genutzt. Weizen setzte sich jedoch aufgrund seiner höheren Erträge immer mehr durch, bis schließlich in der Zeit des Dritten Reiches im Interesse einer gesicherten Volksernährung die Landwirte aufgefordert wurden, keinen Dinkel mehr anzubauen. Ende des 20. Jahrhunderts wurde Dinkel als Getreide wiederentdeckt und auch wieder zur Herstellung von Bier genutzt.

Der Dinkel wird in der Brautechnik ähnlich behandelt wie Weizen. Auch geschmacklich ähnelt es einem Weizenbier.

Bayern besitzt die größte Brauereidichte der Welt - ca. 620 Brauereien gibt es hier. Die Qualität und das Ansehen von Bayerischem Bier sind vor allem auf die jahrhundertelange Brautradition zurückzuführen. In Bayern ist auch der älteste Nachweis des Bierbrauens in Deutschland zu finden: 1935 grub man in der Nähe von Kulmbach in Oberfranken Bieramphoren aus der frühen Hallstattzeit (800 v. Chr.) aus. Die älteste in Bayern noch bestehende Brauerei ist die Klosterbrauerei Weihenstephan. Offiziell wurde in Weihenstephan im Jahr 1040 n. Chr. mit dem Brauen begonnen. In diesem Jahr gelang es Abt Arnold, der Stadt Freising das Brau- und Schankrecht abzunehmen. Tatsächlich wurde die Braukunst in Weihenstephan aber schon 725 n. Chr. begründet, als der heilige Korbinian ein Benediktinerkloster auf dem Nährberg gründete.

Herzog Wilhelm IV. von Bayern erließ im Jahre 1516 das bekannte Bayerische Reinheitsgebot. Dieses gibt bis heute vor, dass für Bayerisches Bier nur Wasser, Malz, Hopfen und Hefe verwendet werden dürfen. Bevor das Dinkelkorn zum Brauen verwendet wird, müssen die Spelzen entfernt werden, die mit dem Korn fest verbunden sind. Aus dem geschroteten Malz und Wasser wird die Bierwürze hergestellt. Diese wird anschließend unter Zugabe von Hopfen gekocht, wobei der Braumeister durch die Kochdauer und Temperatur je nach Rezeptur die Stammwürze, d.h. die spätere Stärke des Bieres, festlegt. Anschließend wird die Bierwürze abgekühlt und in Gärbottiche abgefüllt. Durch die Zugabe von Hefe erfolgt die Vergärung des Malzzuckers zu Alkohol und Kohlendioxid. Anschließend reift das Jungbier eine bestimmte Zeit in Lagertanks, ehe es filtriert bzw. unfiltriert in Gefäße abgefüllt wird.

Bayerischer Brauerbund e.V.
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