Rhönforelle

In der Rhön sind Bachforellen typisch

Die Rhönforelle lebt in Oberläufen sauberer, klarer Bäche und ernährt sich räuberisch von Bachflohkrebsen, Insekten und Kleinfischen. Lauernd stehen die territorialen Fische in der Strömung, um blitzschnell nach driftenden, schwimmenden oder auf der Wasseroberfläche treibenden Beutetieren zu schnappen. Bachforellen werden wegen ihrer vielen roten Punkte auch als "Rotgetupfte" bezeichnet, sind 20 bis 60 Zentimeter groß und wiegen zwischen 500 und 2.000 Gramm. Forellen gehören zur Familie der Lachsfische (Salmonidae). Nach ihren Lebensräumen werden drei Formen unterschieden: Neben der Bachforelle gibt es See- und Meerforellen. In Bayern werden vorwiegend Bachforellen gezüchtet. Seltener sind die Seeforellen. Sie sind noch in den sauerstoffreichen Seen der Alpen und Voralpen (z. B. Bodensee, Starnberger See) zu finden. Seeforellen werden 80 bis 100 Zentimeter groß und wiegen zwischen zehn und 15 Kilogramm. 

Forellen laichen zwischen Oktober und März. Das Weibchen legt hierzu durch Schwanzbewegungen eine flache Grube im Flussbett an. Nach sechs bis acht Wochen schlüpfen die jungen Forellen. Sie ernähren sich zunächst vom Inhalt ihres Dottersacks. Später fangen die Jungtiere Insektenlarven und Krebstiere. Ausgewachsene Forellen sind Räuber und fressen vor allem andere Fische. Für die Zucht gibt es auch spezielle Trockenfuttermittel. Um zu überleben benötigen Forellen stets kühles, fließendes, sauerstoffhaltiges Wasser. Werden Forellen in Teichen gehalten, muss dies berücksichtig werden: Das Wasser fließt dann von einem Teich in den anderen, bevor es schließlich gereinigt und wieder in den Fluss zurückgeleitet wird.  Typische Standorte für die Forellenteichwirtschaft sind somit an Quellen oder sauberen Fließgewässern mit gesicherter Zulaufwassermenge.

Einst wussten die Fürstbischöfe, aber natürlich auch die Bauern der Rhön, die Bachforelle als wertvolle Bereicherung ihres Speiseplans zu schätzen. Diese konnte jedoch nie ein Grundnahrungsmittel werden, da die Fangerträge naturgemäß zu gering waren. Im Biosphärenreservat Rhön gibt es noch einige kleine, aber feine Forellenzüchter.

Die Forelle gehört zu den bekanntesten heimischen Fischarten. In Bayern liefern mehr als 2.000 bayerische Forellenteichbetriebe mit etwa 5.000 Tonnen knapp ein Drittel der gesamten deutschen Jahresproduktion. Auch Deutschlands älteste Fischzuchtanstalt liegt in Bayern: Im unterfränkischen Gräfendorf werden seit 1882 Forellen gezüchtet.

Forellen enthalten hochwertiges Eiweiß und besonders gesundheitsfördernde langkettige Omega-3-Fettsäuren. Neben frischen Fischen sind geräucherte Forellen beliebt. Man kann Forellen aber auch grillen oder am Holzspieß, als Steckerlfisch, genießen.