Ackermanns Bayernkönig

Bayernkönig 1910

Ackermanns Bayernkönig ist eine aus braunem bayerischen Landweizen gezogene, lockerährige Sorte. Sie entstammt der gleichen Kreuzung wie der Braune Dickkopfweizen.

"Mutter" der Züchtung ist der niederbayerische Saatzuchtbetrieb Ackermann, der bei der Namensgebung des Braunweizens Pate stand.

Die Sortenzulassung erhielt Ackermann 1918. Entstanden ist die Sorte laut Ackermann bereits 1908 aus der Aufspaltung einer Kreuzung zwischen dem niederbayerischen Landweizen und Spelz.

Der Braunweizen gibt reichhaltig Stroh, ist standfest und frühreif. Der Halm ist mittellang und mittelstark (kräftig bestockt) und trägt ein besonders hohes Korngewicht, denn das Korn selbst ist groß und voll. Es ist von länglicher Form und bräunlich-gelber Farbe. Die Ähre ist lang, schwach geneigt, unbegrannt, locker und mit braun bespelzten Ährchen bis zur Spitze hin gleichmäßig dicht besetzt.

Die Kultur verträgt ebenso späte Saat wie der Braune Dickkopfweizen, ist gleichermaßen anspruchslos wie dieser und für extensive Gegenden besonders geeignet. Es empfiehlt sich eine dünnere Aussaat als bei modernen Weizensorten sowie eine reduzierte Düngung.

Er weist ein überdurchschnittliches Backvolumen auf und ist damit als Brotweizen eingestuft. Erste Ertragsprojektionen unter heutigen (konventionellen) Anbaubedingungen aus zwei Jahren Versuchsanbau an der LfL bewegen sich um die 40 dt/ha: Als alte Sorte bringt der Ackermanns Bayernkönig damit relativ gute Erträge.

Ackermanns Bayernkönig wird in der roten Liste gefährdeter Nutzpflanzen der Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft (BLE) aufgeführt - als "Bayernkönig 1910".

In der Lehr- und Versuchsanstalt Almesbach und im Oberpfälzer Freilandmuseum in Neusath wird er derzeit angebaut.

Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
Institut für Pflanzenzucht, Pflanzengenetische Ressourcen
Dr. Klaus Fleißner

Tel.: 08161 71-2481
klaus.fleissner(at)lfl.bayern.de