Coburger Schmätzchen

Coburger Schmätzle

Honigplätzchen für die Weihnachtszeit

Die Coburger Schmätzchen (benannt nach dem Bayerischen Genussort Coburg) sind Honigplätzchen mit einer speziellen Gewürzmischung.

Sie sind rund und haben einen Durchmesser von fünf Zentimetern bei einer Höhe von einem Zentimeter.

Die Konsistenz ist fest mit spürbaren Stücken von Zitronat, Orangeat und Ölsamen. Sie schmecken süß und würzig. Coburger Schmätzchen werden zur Weihnachts- und Neujahrszeit gegessen.

Die Lebküchner sind in Coburg ein uralter Berufsstand. Bereits im Jahr 1643 gründeten sie eine eigene Zunft. Die Herstellung von Lebkuchen wurde durch den in der Umgebung gewonnenen Honig begünstigt. Am 1. Oktober 1892 gründete der Bäckermeister Wilhelm Feyler nach seiner Rückkehr von erfolgreichen Lehr- und Wanderjahren in der Rosengasse 6 eine "Spezial- und Feinbäckerei". Zu dieser Zeit gab es schon die "Schmätzchen", ein thüringisches Wort für Küsschen. Es handelte sich um ein einfaches, braunes Sirupgebäck, das Kinder beim Kaufmann zugesteckt bekamen. Wilhelm Feyler verfeinerte die Rezeptur mit Bienenhonig, Mandeln und verschiedenen Gewürzen und entwickelte daraus seine Spezialität "Feyler Coburger Schmätzchen", auf die der gute Name seiner Firma zurückgeht und durch die sie bald über die Grenzen Coburgs hinaus berühmt wurde. Um die Jahrhundertwende nahm Wilhelm Feyler an den Weltausstellungen in Paris, Brüssel und Berlin teil, wo seine Spezialitäten mit Goldmedaillen und Ehrenkreuz ausgezeichnet wurden. Im Jahr 1904 ließ Feyler die "Coburger Schmätzchen" schließlich als eingetragenes Warenzeichen für seine Firma schützen.

Coburger Schmätzchen bestehen aus Weizenmehl, Honig, Zucker, Ölsamen (Haselnüsse, Mandeln), Orangeat, Zitronat, Ei, Gewürzen und natürlichen Aromen. Die Herstellung beginnt mit dem Anfertigen eines so genannten Lagerteigs. Ein Teil Honig wird erwärmt und wieder abgekühlt und mit einem Teil Mehl verarbeitet. Im Keller ruht dieser Lagerteig vier bis fünf Monate dunkel, kühl und trocken. In dieser Zeit durchläuft er einen Gärprozess, der das Aroma und die Triebkraft des späteren Gebäcks verbessert. Der Lagerteig wird einen Tag vor der Verarbeitung aus dem Keller geholt, damit er sich erwärmen kann. Dann wird er in der Knetmaschine geknetet. Dabei werden auch die übrigen Zutaten zugegeben. Der Teig wird ausgerollt und die Plätzchen ausgestochen. Anschließend werden die Schmätzchen sofort in den Ofen gegeben. Nach dem Abkühlen werden sie in Geschenkkartons und Blechdosen verpackt, die von Coburger Malern mit Motiven der Stadt kunstvoll verziert wurden. Als Variante wird das Schmätzchen mit Schokoladenguss überzogen und von Hand mit einem Tupfer echten Blattgoldes verziert.