Dettelbacher Muskazine

Honigfeingebäck in Muschelform

Bei der Dettelbacher Muskazine (benannt nach dem Bayerischen Genussort Dettelbach) handelt es sich um ein kleines Honigfeingebäck, das aussieht, als hätte man zwei kleine Muscheln zu einer Acht zusammengesetzt.

Der Geschmack ist süß und würzig mit Muskataroma.

Beim Backen bildet sich das charakteristische "Füßchen" aus. Die getrocknete Oberfläche hebt sich vom feuchten unteren Teil leicht ab. Dadurch entsteht der Eindruck, dass es sich um zwei übereinandergesetzte Gebäckstücke handelt. Dettelbacher Muskazine werden besonders von Wallfahrern nach dem Besuch der Wallfahrtskirche "Maria im Sand" verzehrt.

Der Erfinder der Muskazine soll der Zuckerbäckermeister Urban Degen gewesen sein. Eines Tages bot er neben dem üblichen Zuckerwerk ein neues Gebäck an. Die ungewöhnliche Form erklärten die Leute folgendermaßen:

Meister Urban schnitzte aus Holz die neuen Backformen nach dem Muster der gefältelten Krawatten, die er gerne trug.

Die Zutaten blieben geheim. Wie der Name jedoch verrät, spielte Muskat eine besondere Rolle. In der Geschichte wird berichtet, dass Bayerns König eine besondere Vorliebe für das Gebäck gehabt haben und er Urban Degen das alleinige Herstellungsrecht zugesprochen haben soll. Vor seinem Tod weihte er die ortsansässigen Berufskollegen in das Geheimnis der Rezeptur ein, wobei er ihnen das Versprechen abnahm, das Original unter den einheimischen Konditoren zu bewahren. Seine Erben hielten sich an das Versprechen und überlieferten es jeweils nur an ihren direkten Nachfolger. 

Dettelbacher Muskazine bestehen aus einem Honigteig, in dem Honig, Mandeln, Nüsse und Mehl, Muskatnuss, Muskatblüte und andere Gewürze verarbeitet werden - jedoch kein Fett und keine Eier. Dettelbacher Muskazine werden nur von Dettelbacher Bäckern und Konditoren gebacken. In der Konditorei Achtmann, die es bereits seit 1880 gibt, werden sie bereits in der fünften Generation hergestellt. Die Hauptsaison für Dettelbacher Muskazine ist von Frühjahr bis Herbst.