Hasenöhrl

Teigform erinnert an dünne Hasenohren

Hasenöhrl sind rautenförmige oder dreieckige, etwa acht Zentimter lange, drei Zentimeter breite, flache goldbraune Schmalzgebäcke. Durch den Einschnitt an einer der Ecken wölbt sich der Teig beim Backen auf, so dass das Gebäck an die Form langer, dünner Hasenohren erinnert. Daher rührt auch der Name. Der Teig an sich ist nicht süß; oft wird das fertige Gebäck jedoch mit Zucker bestreut, so dass der süße Geschmack dominiert. Hasenöhrl isst man zum Nachmittagskaffee. Oft werden sie mit Zucker bestreut und man reicht Kompott dazu.

Die Hasenöhrl sind traditionell eng mit Fasching verbunden. Am Ende des Winters war es meist noch sehr kalt, so dass die Menschen sich energiereich ernähren mussten. Schmalzgebäck war dazu eine billige und gute Möglichkeit, konnten doch die Zutaten aus der eigenen bäuerlichen Wirtschaft gewonnen werden. Außerdem war es für die Hausfrau leichter, den Schmalztopf über dem Feuer zu erhitzen als den Ofen einzuschüren. Deswegen wurde höchstens einmal in der Woche im Ofen gebacken, frisches Schmalzgebäck konnte jedoch jeden Tag leicht bereitet werden. Schließlich waren der Fasching oder die Fastnacht die letzten Tage vor der 40-tägigen Fastenzeit, während der kein tierisches Fett verwendet werden durfte. Deswegen verbrauchte die bäuerliche Bevölkerung alle Vorräte während der Faschingstage. Auch in den arbeitsreichen Sommermonaten dienten die nahrhaften Hasenöhrl als energiereiche Mahlzeit.

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