Münchener Brotzeitsemmeln

Münchner Brotzeitsemmeln

Seltene Semmeln

Zu den Münchener Brotzeitsemmeln zählen das Maurerlaiberl, die Pfennigmuckerln, Riemische und die Schuastabuam

Die traditionellen Münchener Brotzeitsemmeln sind alle aus Roggen- bzw. Weizenmischteig hergestellt, haben also einen deutlichen Anteil an Roggenmehl (mindestens 20 Prozent bei Maurerlaiberl bis zu teils 70 Prozent bei Schuastabuam). Die Riemischen sind mit Kümmel bestreut und manche sind auch im Inneren mit Kümmel (gemahlen) gewürzt.

Die Münchener Brotzeitsemmeln dienten gerade den Handwerkern der Stadt als stärkendes zweites Frühstück. Daher haben zwei der Semmeln auch Bezug zum Maurer- und Schusterhandwerk. Oft werden die Semmeln als "Doppelte" gebacken - das macht natürlich satt.

Heutzutage ist ein anderer Bezug zum Handwerk noch wichtiger: Ein Bäcker, der die Münchener Brotzeitsemmeln anbietet, geht traditionellem Bäckerhandwerk nach, denn der Semmelteig muss selbst aufwändig mit Natursauer hergestellt werden.

Diese Traditionssemmeln können Bäcker weder als Teiglinge noch als Backmischung erstehen.

Das Wissen über die Semmeln und deren Herstellung ging über Generationen hinweg mehr und mehr verloren: Eine Umfrage über die Münchener Bäckerinnung brachte lediglich sechs Bäckereien hervor (Quelle: Slow Food München).

Alle Münchener Brotzeitsemmeln haben einen ausgeprägten Roggen-Geschmack, teilweise mit deutlichem Kümmel-Aroma (Riemische). Durch den Roggenanteil sind sie vergleichsweise lange haltbar.

Sie passen hervorragend zu allen typisch Münchener Brotzeiten mit Leberkäs, Wurstsalat, Presssack, Obatzdn oder zu den berühmten Weißwürsten und vielem mehr.

Mehr Informationen zu den Münchener Brotzeitsemmeln Maurerlaiberl, Pfennigmuckerln, Riemische Weckerl und Schuastabuam in den jeweiligen "Einzelsteckbriefen".

Die Münchner Brotzeitsemmeln sind eingetragen als Passagier der Arche des Geschmacks. Das internationale Projekt der Slow Food Stiftung für Biodiversität schützt weltweit etwa 5.000 regional wertvolle Lebensmittel, Nutztierarten und Kulturpflanzen vor dem Vergessen und Verschwinden, die unter den gegenwärtigen ökonomischen Bedingungen am Markt nicht bestehen oder "aus der Mode" gekommen sind.

Landes-Innungsverband für das bayerische Bäckerhandwerk
Maistr. 12/II
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