Obst vom Bodensee

Bayerisches Bodenseeobst, Obstregion Bodensee, Obstbau Lindau

Bei „Obst vom Bodensee“ handelt es sich um eine Sammelbezeichnung, die Äpfel, Birnen, Pflaumen/Zwetschgen, Mirabellen, Renekloden, Süßkirschen, Brombeeren, Erdbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren sowie daraus hergestellte Säfte und Saftschorlen bezeichnet, die in der Region Bodensee erzeugt wurden.

Das geografische Gebiet umfasst die baden-württembergischen Landkreise Bodenseekreis, Konstanz, Ravensburg sowie den bayerischen Landkreis und Genussort Lindau.

Die (Höhen-)Lage am Bodensee begünstigt das Heranwachsen kleinzelliger Früchte (dichtes Fruchtfleisch). Die Kleinzelligkeit hat positiven Einfluss auf das Aroma.

Typisch für den Bodensee ist ein milder, warmer Herbst. Dieser ist auch für den Weinbau sehr günstig und lässt das Obst optimal ausreifen. Die großen Tag Nacht-Unterschiede des Temperaturverlaufs führen zu einer guten Farbausprägung und einem intensiven Aroma. Aufgrund der besonderen geografischen Lage kommt es zu sehr geringen Ernteausfällen durch Fröste und Kaltluftzuflüsse. Während der Vegetationsperiode ist der Wind vorteilhaft, um den Schädlingsbefall zu vermindern und das Abtrocknen der Früchte zu beschleunigen.

Apfelbäume prägten das Landschaftsbild am Bodensee seit der Steinzeit. Dies belegen archäologische Forschungen über die Pfahlbauten bei Unteruhldingen (Bodensee). Bereits um 1900 entwickelte sich der Erwerbsobstbau. Im Jahr 1904 wurde eine Obstbauschule gegründet, um den Anbau, Schnitt und Pflege sowie der Verarbeitungsmöglichkeiten der Früchte zu verbessern.

1910 entstand der „Verband der Obstbauvereine im deutschen Bodenseegebiet“. Es war gleichzeitig die Geburtsstunde der ersten Herkunftsbezeichnung durch das Warenzeichen „Deutsches BodenseeObst“. (Quelle: DE Markenblatt Heft 17, 30.04.2021, Teil 7b)

Schon früh legten die Erzeugerorganisationen Qualitätsnormen für die Erzeugung des Obstes fest. Homogenität im Erscheinungsbild der einzelnen Frucht wie auch einer ganzen Charge von Früchten gilt genauso wie die Rückstandssicherheit zu zahlreichen weiteren Qualitätskriterien.

In der Bodenseeregion konnte über viele Jahre hinweg ein strenges Qualitätskonzept etabliert werden, das besonders hochwertiges Obst zur Folge hat. Bei Verbraucherinnen und Verbrauchern genießt es einen ausgesprochen guten Ruf und eine hohe Wertschätzung – neben den klimatischen Verhältnissen und der Bodenqualität ist das ein wichtiger Baustein für konstante Produktion und erfolgreiche Vermarktung.

Seit 30 Jahren werden die Qualitätskriterien durch Richtlinien vorgegeben.

Die Einhaltung des Qualitätskonzepts überwachen die Erzeugergemeinschaften bei ihren Mitgliedern. So kann Obst in gleichbleibend hoher Qualität in großer Menge gewährleistet werden, das von Groß- und Einzelhandel geschätzt und akzeptiert wird. „Obst vom Bodensee“ gilt im In- und Ausland als etabliert.

Mit dem GQ-B-Siegel ("Geprüfte Qualität – Bayern") hat die „Obst vom Bodensee Vertriebsgesellschaft“ ein verlässliches Siegel mit strengen Qualitätsvorgaben verliehen bekommen, mit dem in Bayern erzeugte Tafeläpfel gekennzeichnet werden dürfen.

Die Bekanntheit der Bezeichnung „Obst vom Bodensee“ wird durch eine bundesweite Präsenz des Angebotes im Lebensmitteleinzelhandel befördert.

Langjährige und intensive Vermarktungstätigkeit unterstützt durch Werbemaßnahmen, Veranstaltungen, Messen, Schulungen, Sponsoring und vergleichbare öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen führten zu einem erheblichen Bekanntheitsgrad in Deutschland.

Eine bundesweite Umfrage innerhalb 1.500 befragten Haushalte ergab im Jahr 2009 eine Bekanntheit von 60 % bundesweit. Schon im Jahr 1999 war in einer bundesweiten Umfrage die Bodensee Region von 44,9 % der Befragten als bekanntes Apfelanbaugebiet Deutschlands bezeichnet worden.

Mit einem Vermarktungsvolumen von durchschnittlich etwa 250.000 Tonnen ist Obst aus der Region Bodensee beim gesamten deutschen Lebensmitteleinzelhandel gelistet.

„Obst vom Bodensee“ stellt das zweitgrößte Obstangebot aus einem geschlossenen Anbaugebiet in Deutschland dar. Obst vom Bodensee deckt derzeit ca. 30 % des deutschen Obstangebots ab.

Der Antrag „Obst vom Bodensee“/„Fruit from Lake Constance“ als geografische Angabe im Sinne von Art. 5 Abs. 2 der Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 erfolgte am 29.03.2021. Status des Antragsverfahrens: laufend.

Die Antragstellerin ist eine Vereinigung von Erzeugerverbänden (ca. 1.200 Mitglieder, hiervon ca. 1.000 aktive Obstbauern) in der Rechtsform einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung.

Obst vom Bodensee Marketinggesellschaft mbH
Merkurstraße 7
88046 Friedrichshafen

Telefon: +49 (0) 7541/40282-0
Web: www.obst-vom-bodensee.de