Pfennigmuckerln

In Stangenform gebackene kleine Semmel

Bei den traditionellen Münchner Pfennigmuckerln werden mehrere, kleine Semmeln aus einem Weizen-Roggenmischteig (ca. 20 bis 30 Prozent Roggen) längs aneinandergesetzt und in Stangenform gebacken. Aufgrund der ausschließlich handwerklichen Produktion verleiht jeder Bäcker dem Gebäck seine eigene Note und auch optisch einen individuellen Schliff. Die herzhaften Semmeln schmecken besonders gut zur den traditionellen bayerischen Brotzeitgerichten wie <link spezialitaeten bayerischer-wurstsalat>Wurstsalat, <link spezialitaeten bayerischer-radi>Radi oder <link spezialitaeten obazda>Obazda oder natürlich ebenso zum Frühstück.

Der Name „Pfennigmuckerln“ stammt entweder vom früheren Preis der kleinen Backstücke oder von der Form der „geldrollenartig“ aneinander gebackenen Vierer-, Fünfer- oder Sechserstangen. Diese "Mehrteiligkeit" hatte oftmals einen praktischen Grund und Nutzen, nämlich die leichtere Teilbarkeit der Gebäcke, was in früheren Zeiten besonders der Großfamilie bzw. dem gegenüber heute größeren Kinderreichtum entgegen kam. Die Endung "-erl" zeigt im süddeutschen Sprachgebrauch eine Verkleinerung an, was bei diesen Semmeln noch unterstreicht, dass sie normalerweise kleiner als gängige Backwaren sind.

Die Pfennigmuckerln sind als Bestandteil der Münchner Brotzeitsemmeln Passagier der Arche des Geschmacks. Das internationale Projekt der Slow Food Stiftung für Biodiversität schützt weltweit über 4.500 regional wertvolle Lebensmittel, Nutztierarten und Kulturpflanzen vor dem Vergessen und Verschwinden, die unter den gegenwärtigen ökonomischen Bedingungen am Markt nicht bestehen oder "aus der Mode" gekommen sind.

Landes-Innungsverband für das bayerische Bäckerhandwerk
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