Salz aus Bad Reichenhall

Für den Geschmack - und zur Haltbarmachung

Salz ist eine der ganz wesentlichen Zutaten in der Lebensmittelproduktion. Es wird zur Geschmacksgebung und Geschmacksintensivierung, zur Haltbarmachung sowie zu verschiedenen anderen technologischen Zwecken verwendet. Diese Wechselwirkungen sind für die Herstellung bestimmter Lebensmittel von großer Bedeutung und können nicht voneinander getrennt werden. Bei der Käseherstellung gestattet beispielsweise die bakterienhemmende Wirkung von Salz das selektive Entstehen der erwünschten Starterkulturen, was wiederum jeder Käseart ihren individuellen Geschmack und ihre individuelle Konsistenz verleiht. Oftmals wird es mit Jod oder Fluorid angereichert. Diese Anreicherung spielt in Bayern eine sehr wichtige Rolle, da traditionell sehr wenig Meeresfisch und Meeresfrüchte verzehrt werden.

Die Salzgewinnung in Bad Reichenhall hat eine jahrhundertealte Tradition. Die ältesten archäologischen Funde stammen aus der Bronzezeit. Die Saline Bad Reichenhall wird erstmals im 7./8. Jahrhundert zur Zeit des Agilolfinger Herzogs Theodor II. erwähnt. Die bayerischen Herzöge waren sich gleichfalls der Bedeutung bewusst. Schließlich beruhte ein großer Teil ihres Vermögens auf der Salzgewinnung. Die Saline Bad Reichenhall wurde stetig dem neuesten Stand der Technik und der steigenden Salzgewinnung angepasst.

Salz aus Bad Reichenhall wird aus natürlicher Alpenquellsole gewonnen. Dieser besondere und kostbare Rohstoff gewährleistet höchste Qualität. Vor Jahrtausenden entstand das Salz, das wir heute zu uns nehmen: Als Europa noch von einem Meer bedeckt war, hob bzw. senkte sich an bestimmten Stellen die Erde und trennte so seitliche Becken, so genannte Randmeere, ab. Diese trockneten im Laufe der Zeit aus, das Salz des Meerwassers kristallisierte und lagerte sich in Schichten ab. So wuchsen in Jahrmillionen bis zu 800 Meter dicke Salzschichten, die von Erde bedeckt wurden und sich bis heute erhalten haben. In Bad Reichenhall wurde durch die Auffaltung der Alpen das Salz unter mächtigen Gesteinsschichten begraben.

Seit Jahrtausenden ist hier Niederschlagswasser zu den unterirdischen Salzvorkommen gesickert und hat das Salz aus dem Gestein gelöst.

Diese Salzlösung, mit einem höchstmöglichen Salzgehalt von 26,5 Prozent, hat sich als natürliche Alpenquellsole ohne künstliches Eingreifen des Menschen im Hohlraum des Bad Reichenhaller Beckens gesammelt. 

Pro Jahr werden in Bad Reichenhall etwa 900.000 Kubikmeter natürliche Alpenquellsole gefördert und zu Salz verarbeitet.