Bayerische Bierwurst

Bierkugel

In der Bierwurst ist kein Bier

Die Bierwurst hat eine charakteristische Kugel- oder Blasenform, ist von Senfkörnern durchsetzt und mit Knoblauch gewürzt. Eine Variante der Bayerischen Bierwurst ist die Göttinger Bierwurst. Der Name „Bierwurst“ deutet nicht auf die Zusammensetzung hin - die Wurst enthält kein Bier. Vielmehr wird mit dem Namen auf die Verwendung der Wurst hingewiesen: Man isst sie bei der Brotzeit zum Bier. Dazu wird sie in dicke Scheiben geschnitten und mit Brot serviert. 

Für die Herstellung benötigt man sechs Kilogramm fett durchwachsenen Schinken und kernige Bauchabschnitte, ein Kilogramm warm geschrotetes, dunkles Rindfleisch (der Wadschenkel), ein Kilogramm geschrotete Schweins- oder junge Rindsherzen und eineinhalb Kilogramm wasserfreies, vorgerötetes, dunkles Rindsbrät. Das Schweinefleisch wird möglichst schlachtwarm, spätestens aber am ersten Tag nach der Schlachtung in kastaniengroße Stücke geschnitten, angesalzen und dann ein bis zwei Tage bei acht bis zwölf Grad stehen gelassen. Das Gleiche geschieht mit dem geschroteten Rindfleisch und den geschroteten Herzen. Nach der Kühlung wird das Schweinefleisch im Schnellschneider bis auf Haselnussgröße zerkleinert, dann gibt man das geschrotete Rindfleisch und die Herzen hinzu und lässt alles zusammen nochmals einige Runden umlaufen. Erst jetzt gibt man auch das Rindsbrät dazu. Die ganze Masse wird dann im Schnellschneider unter gleichmäßiger Beimengung der Gewürze (pro Kilogramm Fleisch 25 Gramm Salz, vier Gramm Zucker, zwei Gramm Konservensalz, zwei Gramm Pfeffer, zwei Gramm Muskatnuss und auf die gesamte Wurstmasse von 9,5 Kilogramm eine große Zehe Knoblauch) so lange weiterverarbeitet, bis der Speck Kirschkerngröße hat. Anschließend gibt man die Wurstmasse in eine Mengmaschine oder wirft luftfreie Ballen. Dann wird die Masse in Kalbsblasen abgefüllt, die während des Füllens ständig gedreht werden, damit man einen schönen Anschnitt erzielt. Zuletzt werden die Blasen getrocknet, geräuchert und gekocht.