Kletzenbrot

Hutzelbrot, Birnweck, Birnzelten, Früchtebrot, Birnbrot, Schnitzbrot

Für das Brot dörren die Birnen in der Schale

Das Kletzenbrot ist ein würzig-süßes Brot, bei dem Kletzen oder Hutzeln und Gewürze mit dem Brotteig vermischt werden. "Kletzen" sind mit der Schale getrocknete Birnen, die schon teigig, also braun, weich und süß geworden sind. Die Birnen und Zwetschgen wurden in der Nachhitze des Backofens gedörrt und für den Winter aufbewahrt.

Früher wurde Kletzenbrot ohne Honig oder Zucker hergestellt. Seine Süße erhielt es nur durch die Kletzen oder Hutzeln.


Im Gegensatz zu den Kletzen sind die "Hutzeln" feinere Dörrbirnen, die vor dem Trocknen geschält wurden. Die Bezeichnung "Hutzeln" leitet sich vom niederdeutschen "hotten" ab, was so viel wie schrumpfen bedeutet. Ursprünglich wurden als Trockenfrüchte nur Kletzen und Hutzeln verwendet, erst später nahm man mit der Einfuhr südländischer Früchte auch Feigen und Rosinen dazu. Das Kletztenbrot ist zu kleinen länglichen Laiben geformt oder in Kastenform erhältlich. Das Brot ist dunkelbraun und hat einen saftigen, festen Teig mit sichtbaren Frucht- und Nussstücken im Anschnitt. Häufig ist es mit weißen Mandeln verziert. Es ist sehr lange haltbar.

Das Kletzenbrot ist eines der ältesten Weihnachtsgebäcke. Mit dem Backen des Kletzenbrotes wurde um den Andreastag (30. November) begonnen. Hier begannen auch die "Klöpfelnächte", in denen maskierte Burschen über die Felder sprangen und so Fruchtbarkeit bringen sollten. Mit Versen bettelten sie um Gaben, die in der Regel aus Kletzenbrot bestanden. Das Kletzenbrot ist also ein Fruchtbarkeitssymbol. Angeschnitten wurde das Kletzenbrot am Heiligen Abend oder am Stephanstag (26. Dezember) vom Hausvater, der es dann verteilte. Auch die Kinder, Knechte und Mägde bekamen ihren Anteil. Das Anschneiden des Früchtebrotes ist auch ein alter Verlobungsbrauch.

Ein rauer Anschnitt des Brotes bedeutete eine Absage von Seiten des Mädchens. Bei einem glatten Anschnitt war sie mit der Bewerbung des Jungen einverstanden.


Schließlich erhielten auch die Tiere ihre "Maulgabe" in Form von Kletzenbrot. Dies sollte Glück im Stall bringen.